Gemeinde Kappelrodeck

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause lud die Gemeinde am Sonntag wieder zur traditionellen Seniorenweihnachtsfeier in die Achertalhalle ein. Neben Ansprachen von Bürgermeister Stefan Hattenbach und der neuen evangelischen Pfarrerin Regina Bub erwartete die Teilnehmer ein abwechslungsreiches Programm mit Chorgesang und Zauberkunst.
"Der gute Besuch heute zeigt, dass das Bedürfnis, zusammen zu kommen und sich auszutauschen, sehr groß ist", betonte Bürgermeister Hattenbach bei der Begrüßung. Er führte nach seiner Ansprache auch durch das Programm des Nachmittags, allerdings aufgrund einer Grippe mit Maske und mit Rücksicht auf die Gesundheit der Teilnehmer mit dem gebotenen Abstand. In seiner Ansprache machte er deutlich, dass diese traditionelle Veranstaltung Zeichen der Wertschätzung und des Dankes für eine Generation ist, die entscheidend dafür war, aus den Trümmern des 2. Weltkrieges und der schwierigen Situation der Nachkriegszeit zu unserem heutigen Wohlstand zu kommen. Aufgabe der aktuellen Generation müsse es sein, diese optimale Basis nicht zu verspielen. Es gibt wieder Krieg in Europa, die Weltklimakonferenz blieb ohne Ergebnis, wir stecken mitten in Energiekrise und Inflation - der erarbeitete Fortschritt gerate ins Wanken, gesellschaftliche Rückschläge drohen.
In dieser Situation seien die Senioren wichtig. es gelte, ihre Lebenserfahrung einzubeziehen, sie als Vorbild zu sehen, ihren Rat einzuholen. Was Kappelrodeck stark macht, sei der gesellschaftliche Zusammenhalt, für den er sich weiterhin mit aller Kraft einsetzen werde. Hierzu zähle das menschliche Klima im Ort, in dem sich alle, jung und alt wohlfühlen. Deshalb galt sein Dank auch allen, die sich die Zeit genommen haben, diese Feier mitzugestalten - von der DRK-Bereitschaft bis zu Mitarbeitern der Verwaltung und den Gemeinderäten mit der Bürgermeister-Stellvertreterin Karin Hättig an der Spitze. Im Hinblick auf die vielen Geburtstags- und Ehejubiläen des vergangenen Jahres bedauerte er, dass aufgrund der Pandemie nur ein Gruß übermittelt werden konnte. Künftig seien jetzt wieder persönliche Besuche geplant. In einer persönlichen Erklärung fügte er hinzu, dass er sich künftig weiterhin mit aller Kraft für Kappelrodeck einsetzen wird. "Ich freue mich darauf, hier weiterhin die Zukunft zu gestalten", schloss er.
Es folgten Liedvorträge des Männergesangvereins "Liederkranz" unter Leitung von Kisten Bormann. Beim ersten Auftritt standen unter anderem stimmungsvolle Lieder zum Lob des Schwarzwaldes und des Wanderns Sowie Volkslieder im Mittelpunkt. Bei Kaffee und Kuchen ging es zauberhaft weiter. Alfred Metzler bot witzige, geniale Zaubertricks mit Bälle, Seilen und Tüchern, stellte offensichtlich die Naturgesetze auf den Kopf und bezog auf humorvolle Weise auch das Publikum mit ein.
Regina Bub überbrachte den Senioren die Grüße beider Pfarrgemeinden. Sie sei schon sehr gut im Achertal angekommen, berichtete die neue evangelische Pfarrerin, es sei ihr sehr wichtig, Kontakt zu den Menschen zu halten. Nach Gedanken zum Advent als Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft des Messias verlas sie eine sehr schöne Weihnachtsgeschichte.
Bürgermeister Hattenbach hatte abschließend einige Zahlen zur Statistik. Demnach zählt Kappelrodeck aktuell 6218 Einwohner, davon 1230 in Waldulm. Geburten gab es 54, Todesfälle 62, dennoch stieg die Zahl der Einwohner auf den bislang höchsten Stand, da den 289 Wegzügen 333 Zuzüge gegenüberstanden. Als ältestem männlichen Einwohner konnte er Herbert August Maier ein Weinpräsent überreichen, mit Lieselotte Loesch ist auch eine weibliche Einwohnerin 97 Jahre alt. Zum Abschluss des Nachmittags gab es Advents- und Weihnachtslieder des MGV „Liederkranz“, die von den Teilnehmern der Seniorenweihnachtsfeier freudig mitgesungen wurden.

Text und Bilder: Peter Meier