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Kappelrodeck trägt den individuellen Wünschen nach Urnengräbern weiter Rechnung: Erweiterung des Urnengrabfeldes um 51 Grabstätten. „Ob es gesellschaftliche Entwicklung sind, die die Grabpflege erschweren, oder andere Beweggründe der Verstorbenen oder deren Angehörigen: Die Zahl der Feuerbestattungen in Kappelrodeck und Waldulm ist hoch und nimmt zu.“ berichtet Dennis Hodapp vom Kappelrodecker Standesamt. Vor 25 Jahren lag die Quote der Feuerbestattungen in Kappelrodeck noch bei unter 20 Prozent, doch bereits 2017 waren es mehr als zwei Drittel. In den letzten Jahren lag der Anteil dann bei über 80 Prozent. „Ein Trend, der sich verfestigt hat und in absehbarer Zukunft wohl auch so bleibt.“, so Bürgermister Stefan Hattenbach.
„So individuell und einzigartig wie wir Menschen sind, so individuell ist die Form des Trauerns und Abschiednehmens. Über alle Generationen und Kulturkreise hinweg und auch innerhalb eines jeden Kulturkreises unterschiedlich. Und als Gemeinde versuchen wir auch in diesem Bereich, den oftmals letzten Wünschen gerecht zu werden.", beschreibt Hattenbach aus der kommunalen Praxis. Mit der Bestattungskultur ändert sich auch das Gesicht der beiden Friedhöfe, die die Gemeinde betreibt.
Nach wie vor am stärksten nachgefragt wird auch innerhalb der Urnenbestattungen eine individuelle und gleichzeitig vergleichbar preiswerte Bestattungsform, die eine gleichermaßen individuelle, aber mit begrenztem Aufwand leistbare Grabgestaltung ermöglicht: Das Urnengrab.
Aktuell sind gerade noch vier Plätze auf dem Urnengabfeld auf dem Friedhof verfügbar. Und dass, obwohl die Gemeinde jüngst auch die Zahl der Urnengräber deutlich erhöht hat und erst 2023 zusätzliche, neue Urnenwahlgräber geschaffen hat.
Der Gemeinderat hatte beschlossen, rund 24.000 Euro zu investieren, um 51 neue Urnengräber anbieten zu können. Der Auftrag ging an die Gartenmanufaktur Dörflinger.
Hattenbach, dessen Elternhaus neben einem Friedhof steht war selbst als Ministrant oft bei Beisetzungen dabei, wie er berichtet. Und auch über die Großeltern, die als Friedhofsgärtner tätig waren, sei ihm sehr bewusst: „Friedhöfe haben eine tiefgreifende Bedeutung, die über die rein praktische Bestattung hinausgeht. Sie sind ein Ort der Trauer, des Gedenkens, der Stille und der Ruhe für die Lebenden, sowie ein Ort der letzten Ruhestätte für die Verstorbenen. Sie bieten einen geschützten Raum für Rituale, sie können helfen, Trost und Zuversicht zu finden. Und ja, sie bieten auch Raum für Austausch für die Friedhofbesucher und haben damit eine soziale Bedeutung. Darüber hinaus dienen Friedhöfe als kulturelle Zeugnisse und Gedächtnisse. Und können mit ihrer Bepflanzung und dem teils parkähnlichen Charakter auch ökologische Funktionen erfüllen.“
Auch für den zweiten Friedhof der Gemeinde in Waldulm liefen Überlegungen, dort neue Bestattungsmöglichkeiten für Urnen zu schaffen, berichtet der Bürgermeister.
Pfarrerin Regina Bub und Pater Rex spendeten den Grabflächen den kirchlichen Segen und weihten die noch ungenutzten Grabstätten. Gemeinsam mit Bürgermeisterstellvertreterin Dr. Katrin Merkel und Bürgermeistersstellvertreter Ludwig Kohler sowie Vertretern der Gemeindeverwaltung und des Bauhofs gab die Gemeinde damit die Grabstätten offiziell frei.
Hattenbach bedankte sich bei Pater Rex und Pfarrerin Regina Bub für die ökumenische Weihe des neuen Grabfeldes: „Trotz vielfacher Abkehr von der Kirche bleiben für die meisten Sterbenden und Hinterbliebenen Abschied und Trauer eng mit dem Glauben verbunden. In Kappelrodeck und Waldulm sind wir dabei nach wie vor stark vom christlichen Glauben geprägt. Es reut und ehrt uns, dass Sie, liebe Frau Bub und sie lieber Pater Rex heute bei uns sind und die Erweiterung gemeinsam mit einer ökumenischen Weihe segnen. Das ist uns als Friedhofsbetreiber ein wichtiges Anliegen. Und ich glaube, es ist auch den Menschen, die hier Ihre letzte Ruhestätte finden oder um liebe Menschen trauern, ein wichtiges Anliegen, dass der „Gottesacker“ aus geweihter Erde besteht.“