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Mehr Bürokratie und neue Auflagen lähmen die Wirtschaft. „Das ist selbst innerhalb eines Gewerbegebietes, ja sogar innerhalb einer Firmenentwicklung von wenigen Jahren in einer Gemeinde wie Kappelrodeck spürbar.“, so Bürgermeister Stefan Hattenbach.
So wurde für die aktuell geplante Erweiterung der Firma Haas Technik eine Genehmigung nach dem Wasserhaushaltsgesetz erforderlich, die es vor wenigen Jahren noch nicht bedurft hätte. Die Gemeinde hat umgehend grünes Licht für die Erweiterung gegeben, die nun mit einem Graben von 50 Metern Länge, 2,50 Metern Breite und 80 Zentimetern Tiefe ausgeführt wird. Zusätzlich zu Flächen, auf denen das anfallende Oberflächenwasser gesammelt und versickert wird. „Dennoch kann man hier fast vom Glauben fallen.“, so Bürgermeister Stefan Hattenbach, der auch begründet, warum: Es handelt sich um einen Graben, der höchstwahrscheinlich nie mit Wasser aus der Acher gefüllt wird. „Auch bei uns gilt: Das Wasser sammelt sich am tiefsten Punkt, überspringt selten höher gelegene Fläche und läuft zumeist bergab.“ Dennoch musste das Retentionsvolumen geschaffen werden. Nicht auf Basis der tatsächlichen Geländesituation, sondern auf Basis der fiktiven Daten. Die Alternative wären diese fiktiven Daten widerlegende teure Gutachten für die Bauherren gewesen, die das Projekt zudem verzögert hätten.
„In Zeiten mit massivem Stellenabbau in unserer Region freuen wir uns über erfolgsversprechende Projekte und zukunftsorientierte Unternehmen, die unsere Wirtschaft stärken und am Laufen halten. Und wir ärgern uns, wenn ihnen das Leben unnötig schwer gemacht wird.“, so Hattenbach.
Um den theoretischen Annahmen Genüge zu tun, wir nun in der Praxis die umfang-, funktions- und zeitgleiche Schaffung von Rückhalteraum mit rund 100 m³ mit Realisierung des Bauvorhabens sichergestellt. Das Projekt und die entsprechenden Maßnahmen zur Kompensation des Retentionsvolumens wurden in einem Vor-Ort-Termin mit der zuständigen Behörde, das heißt dem Wasserwirtschaftsamt des Landratsamtes Ortenaukreis und dem Bauherren abgestimmt. Damit konnte aus Sicht von Hattenbach eine gerade noch akzeptable Lösung erreicht werden. Was für ihn bleibt: „Die Gemeinde beschleunigt und vereinfacht die Verfahren maximal und die Bauherren sind überaus kooperativ und glücklicherweise sehr schmerzunempfindlich. Aber mit solchen Knüppeln zwischen den Beinen klingen die Sonntagesreden zum Bürokratieabbau in Bund und Land fast wie Hohn.“.