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Vor wenigen Jahren hat die Gemeinde Kappelrodeck ein neues Format initiiert: In einem jährlichen Treffen der Mitglieder des Kappelrodecker Gemeinderates mit den Amtskolleginnen und -kollegen der Partnergemeinde Rosheim soll der deutsch-französische Austausch auf kommunalpolitischer Ebene intensiviert und voneinander gelernt werden. Am Samstag waren die Rosheimer zu Gast in Kappelrodeck, wo die Gemeindeverwaltung zusammen mit Albert Schneider, dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees ein ganztägiges Programm vorbereitet hatte.
Gemeinsamer Auftakt war im Bürgertreff „KaM-in“, den die Gemeinde am Marktplatz eingerichtet hat und der in Rekordzeit zum Erfolgsmodell wurde. Die kommunale Gemeinwesenbeauftragte Birgit Schneider informierte über die Einrichtung und die Vielzahl von Veranstaltungen. Ehrenamtliche des Bürgertreffs hatten ein ausgefallenes Buffet mit internationalen Köstlichkeiten vorbereitet, das sehr guten Anklang fand.
Bürgermeister Stefan Hattenbach meinte bei der Begrüßung: „Es ist stimmig, dass wir den heutigen Tag der Begegnung an einem Ort der Begegnung starten. Und es ist wichtiger denn je. Die deutsch-französischen Beziehungen auf Bundesebene auf einem Tiefpunkt, und die Schließung des Goethe-Instituts in Strasbourg durch unsre Regierung zeugt in diesem Kontext gar von Ignoranz.“ Zweifelsohne brauche es eine Weiterentwicklung des Aufgabenfeldes dieser Einrichtung. Die Grundgedanken voneinander verstehen, Dialog, Völkerfreundschaft, Weltoffenheit und Frieden seien aber auch heute noch aktuell.
Nach dem Auftakt ging es zum Naturkindergarten im gemeindlichen Park des Zuckerbergschloßes, so über die Einrichtung mit 20 Plätzen und deren Arbeit informiert wurde. Baustellenerfahrung stellten die Gemeinderäte im Anschluss bei der Begehung des entstehenden Neubaugebiet „Gässelsmatt“ unter Beweis, wo ein sehr nachhaltiges und grünes Wohngebiet nach dem Schwammstadt-Prinzip entsteht. Flankiert von Hochwasserschutz- und Renaturierungsmaßnahmen, einem Kleinspielfeld für die Öffentlichkeit, einem 24-Stunden-Verkaufsautomat für regionale Produkte und der grundlegenden Neugestaltung des Wohnmobilstellplatzes werden hier knapp 40 Wohnbauplätze geschaffen. Besonders interessiert zeigten sich die Rosheimer Gemeinderatsmitglieder dabei auch von der in Kappelrodeck zum Einsatz kommenden, innovativen und nachhaltigen Flüssigboden-Technologie.
Nach einem Mittagessen im Restaurant Zuckerbergschloß, wo in der Nachkriegszeit ein französischer General samt Offiziers-Kasino residierte, ging es zu den Papierwerken Lenk. Dort wurde der Betrieb, das Produktportfolio und die Baustelle für das neue Biomasseheizkraftwerk vorgestellt. Weiter ging es über die kommunale Verbandskläranlage, wo durch Betriebsleiter Patrick Fallert insbesondere das Themen Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm, Energie-Management und 4. Reinigungsstufe vorgestellt und von den Teilnehmern diskutiert wurde. Im Anschluss ging es zum Weingut von Tobias Köninger in den Steinebach. Bei einer kleinen Weinprobe stellte der Winzer hier seinen Betrieb, dessen Geschichte und Unternehmensstrategie vor und erläuterte viel Wissenswertes zum Kappelrodecker Weinbau.
„Die deutsch-französische Freundschaft ist ein wertvolles europäisches Erbe, auf der sich auch unser demokratisches Deutschland gründet. Trotz ehemaliger Erbfeindschaft hat gerade diese Allianz der beiden Freunde Europa vorangebracht, hat Frieden, Freiheit und Wohlstand gesichert. Und nicht weniger hängt von der Zukunft dieser deutsch-französischen Allianz ab. Tage wie diese und freundschaftliche Austausche wie unsere sind der elementare Baustein dafür.“, so Bürgermeister Stefan Hattenbach. Den geselligen Abschuss des Tages mit Informationen zu vielen kommunalen Themen bildete der Besuch des Weinfestes des Musikvereins Waldulm in der modernisierten und erweiterten Pfarrberghalle. Dort wurde auch schon in die nahe Zukunft für nächste Begegnungen geschaut: 2024 feiern die beiden Gemeinden in Kappelrodeck das 30jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft.
Rosheimer und Kappelrodecker Gemeinderätinnen und Gemeinderäte mit Bürgermeister Stefan Hattenbach und Bürgermeister Michel Herr
Foto: Martin Reichert, Gemeinde Kappelrodeck